Diätetik/Ernährungstherapie


Der Prävention und Behandlung ernährungsbedingter Erkrankungen kommt in der Neurologischen Rehabilitation angesichts einer steigenden Inzidenz cerebrovaskulärer Ereignisse und metabolischer Begleiterkrankungen große Bedeutung zu. Dies erfordert eine ausführliche Information, Motivation und Anleitung der Betroffenen zur gesundheitsbewussten Ernährung, in die ggf. auch ihre Angehörigen einbezogen werden müssen. Dabei wird die Vorgabe unübersichtlicher Einkaufs- und Verhaltensregeln bewusst vermieden. Vielmehr wird gemeinsam mit den Patienten ein individuelles, risikoadaptiertes Ernährungskonzept erarbeitet, das sie bei der täglichen Speisenauswahl und in der Lehrküche praktisch umsetzen können. Sie werden so bereits während der Rehabilitation zur eigenverantwortlichen gesundheitsbewussten Ernährung angeleitet. Als Hilfestellung dienen dabei Buffetbesprechungen und vertiefende Praxisseminare sowie ein spezielles „Ampelsystem“, das die verfügbaren Lebensmittel und Speisen entsprechend ihrer ernährungsphysiologischen Wertigkeit kennzeichnet.

Eine weitere Aufgabe ist die Betreuung und Beratung von Patienten mit krankheitsbedingten Ernährungsproblemen. Dies betrifft beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, Funktionsstörungen der Verdauungsorgane und besonders zu beachtende Interaktionen zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten (z.B. Vitamin K und Phenprocoumon). Auch religiöse und weltanschauliche Gründe für Einschränkungen bei der Nahrungsmittelauswahl werden in diesem Kontext berücksichtigt. In Zusammenarbeit mit einem externen Speisenversorgungsunternehmen werden entsprechende Kostformen und Diäten zur Verfügung gestellt und damit eine adäquate Ernährung der Betroffenen gewährleistet.

Für die therapeutische Behandlung von Schluckstörungen wird gemeinsam mit den Logopäden und der Ergotherapie ein eigener Nahrungsmittelkatalog erarbeitet, der die spezifischen Erfordernisse der fazio-oralen Therapie nach Coombes berücksichtigt. Neben der im Vordergrund stehenden Konsistenz und Temperatur der Therapiekost werden dabei auch ernährungsphysiologische Aspekte berücksichtigt.

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